Gemtasu die Geschichte der Unsterblichkeit
Im entlegenen Hochland Papua Neuguineas lebt ein Stamm, der seine Toten mumifiziert.
Mit 25 schaut Ulla Lohmann zum ersten Mal in die Augen eines mumifizierten Ahnengeistes: Eine Begegnung mit einer Tradition und ihren Menschen, die sie prägt und nicht mehr losläßt. Seitdem besucht Ulla den Stamm der Anga oft, manchmal mehrmals im Jahr. Bei ihrem ersten Besuch sind die Dorfbewohner noch im traditionellen Grasrock gekleidet- heute tragen sie T-shirts mit Obama-Aufdruck, haben Handys und schauen Musikvideos von Justin Bieber. Die Stammestraditionen verschwinden rasend schnell und der alte Stammeshäuptling Gemtasu hat nur noch einen Wunsch: Dass er die Rituale der Ahnen einhalten darf und nach seinem Tod mumifiziert wird.
Als Gemtasu friedlich einschläft, erfüllt seine Familie ihm den letzten Wunsch und mumifiziert ihn nach Stammestradition. Gemtasu will, dass Ulla diesen Prozess dokumentiert, denn er möchte mit seiner Geschichte und seinem Glauben anderen Menschen Mut machen, dass die Toten immer noch unter uns sein und uns beschützen.
Gerade arbeitet sie an einem Film über Gemtasu’s Leben, der von Gemtasu selbst erzählt wird.
„Als ich zum ersten Mal alleine nachts bei den Mumien war, spürte ich, dass da noch so viel mehr ist, was wir uns nicht erklären können. Ich muss es auch nicht versuchen zu verstehen, sondern nur akzeptieren.“ Ulla Lohmann